Jean De Dieu KONGOU lebt mit seiner sechsköpfigen Familie in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik (RCA). Er ist Informatiker und betreibt ein Computergeschäft. Neben dem Bereitstellen von Computern führt er auch Computerkurse durch.






Kennengelernt habe ich JDD KONGOU damals 2017 in Bangui (siehe Blogbeitrag von damals).
Schon damals hat er mir von seiner Vision erzählt. Er möchte zusammen mit seinen Freunden die Ernährungsgrundlage der Menschen in der RCA verbessern. |
Er fragte mich, ob ich Ideen hätte, wie man das praktisch umsetzen könnte. So haben wir die Mailadressen ausgetauscht.
Nun, Ende 2022 erhalte ich doch tatsächlich von Jean De Dieu eine E-Mail, wo er mich fragt, ob ich ihn noch kenne?

Er schreibt, dass er schon begonnen habe, selber Küken gross zu ziehen, um sie dann entweder zu verkaufen, oder selber zu verzehren. Die Ernährungsgrundlage in Bangui sei sehr schlecht. Er könne von den Einnahmen aus dem Computergeschäft kaum leben.
Zusammen mit seinen Freunden treffe er sich regelmässig, um einander zu helfen, auszutauschen und – zu beten. Alle haben ähnliche Probleme.

Es sind junge Männer und Frauen aus Bangui, welche gut ausgebildet sind und welche auch im Berufsleben stehen. Das Geld reicht aber bei weitem nicht, um sich und ihre Familien zu ernähren.
Die Nahrungsmittel haben sich besonders wegen dem Ukrainekrieg extrem verteuert. Misswirtschaft, Korruption und die Kriegsherren verunmöglichen eine vernünftige Entwicklung des Landes (siehe Blogbeitrag: Bitcoin Landeswährung der RCA).
Also, wie kann ich nun helfen? Dies ist die Anfrage von Jean De Dieu. Mit Geld? mit Ratschlägen? Was auf jeden Fall schon einmal sehr gut ist, ist die Möglichkeit überhaupt mit Zentralafrika kommunizieren zu können.
Seit 2020, als das Agroforstprojekt in SABONGO zu Ende gegangen ist (siehe Blogbeitrag: Diplomfeier), gingen auch alle Kontakte zur RCA verloren. Es ist sehr schwierig mit jemandem in der RCA zu kommunizieren, weil Internet und Handy in Bangui nur wenigen zugänglich ist.

Und dies hat nun Jean De Dieu als Informatiker. Obwohl das Internet in Bangui sehr schlecht ist (3G) sprechen wir uns jeden Donnerstag via WhatsApp.
Hier ein Bildschirmfoto einer unserer ersten Unterhaltungen. Videogespräch geht fast gar nicht. Darum haben wir auf Audio umgeschaltet, war recht gut geht;-)
So sind schon sehr viele Gedanken, Ideen und Fotos hin und her geflossen.
Die Vision von Jean De Dieu hat sich auch schon konkretisiert. Er ist inspiriert von Josef im Alten Testament der Bibel, welcher sein Volk und viele andere Menschen in Ägypten durch die mageren Hungerjahre geführt hat. Er glaubt, dass Gott einen Plan für ihn, seine Freunde und sein Land hat. Er möchte sich für die Realisierung dieses Plans zur Verfügung stellen. |
Konkret hat er und seine Freunde schon einiges umgesetzt. Zum Beispiel haben sie Samedi geholfen, eine kleine Schreinerei aufzubauen. Vanessa möchte man beim Einrichten eine Nähschule unterstützen, welche Mädchen von der Strasse eine Ausbildung, eine Beschäftigung und eine Perspektive geben möchte.
In dieser Fotocollage siehst du ein paar dieser Aktivitäten.









Vor allem haben sie aber begonnen in YOMBO in einem riesigen Feld, das sie ausserhalb von Bangui gekauft haben, das Land zu bebauen (siehe Blogbeitrag: Fini Ngu – Frühling).
Unser bewährter Slogan m&m – maboko na maboko – Hand in Hand hat auch hier bei diesen Menschen grossen Anklang gefunden;-) |

Das Wertvollste, das ich hier nun einbringen kann, ist die Verknüpfung mit meinem ehemaligen Mitarbeiter Jean De Dieu KOLIPOU (rechts), welcher ihm beratend zur Seite steht und die Vernetzung mit den diplomierten Dorfanimateuren und Animatricen aus unserem damaligen Agroforstprojekt ermöglicht.
Diese Dorfanimateure sind sehr bereit ihr Wissen, das sie in unserem Projekt CFAE (Ein landwirtschaftliches Ausbildungs- und Beratungszentrum) vor 30 Jahren erworben haben an ihre Freunde in Bangui weiterzugeben.
Ein Erfahrungsaustausch und eine Zusammenarbeit – auch in allen anderen Lebensbereichen – wird für alle Beteiligten ein großer Segen sein.
m&m – maboko na maboko;-)
Euer Toni