Titelfoto: v.l.n.r Jean De Dieu Kolipou, aktueller Projektleiter in Sabongo, David Mbolonga ehemaliger Chef Moniteur, rechts neben mir Samuel Tagba, ehemaliger Chef Baumschulen.
Es gibt nur ein kurzes Innehalten und ein Festhalten an dem was vor 30 Jahren, weit weg in Alindao begann. Uns ist nicht zum Feiern zumute – ist doch unser Zentrum schon seit einiger Zeit menschenleer und ausgeraubt.
Wir stehen inmitten von Samuels Maniokfeld in Bossongo. Der Mais konnte schon abgeerntet werden. Samuel musste nun schon zum zweiten Mal mit seiner Familie flüchteten. Seine Häuser, seine Obstbäume, seine Existenz in Alindao wurde von den Rebellen mutwillig zerstört.
Auch auf unserer Station in Alindao werden zu diesem Zeitpunkt die Wellblechdächer entfernt. Es waren Leute aus den Flüchtlingslagern in Alindao am Werk, welche nachts kommen, das Aluminium stehlen und dann zu Kochtöpfen verarbeiten… (Nachtrag: heute 2021 ist die ganze Station vollständig zerstört).

Liebe Freunde. Ich denke ihr habt es vielleicht bemerkt – ich tue mich im Moment enorm schwer mit der Berichterstattung meiner Afrikareise.
So fasse ich die Tage 6 und 7 meiner Afrika zusammen. Es waren denn auch die wichtigsten meines Besuches. Es ging darum in einer Recyclage (Erfahrungsaustausch) alle, in Bangui anwesenden ex-Moniteure und Dorfanimateure zusammen zu nehmen um zu erfahren, wie es ihnen in dieser schwierigen Zeit ergangen ist.
Viele fanden bei Verwandten in- und um Bangui Unterschlupf. Sie erhielten ein Stück Land, wo sie für den Lebensunterhalt ihrer Familien Gärten anlegen konnten.

Dabei erzählten sie, wie ihnen die, im damaligen CFAE (Centre de Formation Agricole Elim) erlernten Techniken nun zu Gute kommen.






Wie schon im letzten Bericht «I have a dream» geschrieben, war ich sehr berührt von ihren Erzählungen und ihrer positiven Grundeinstellung – trotz der schwierigen Situation. Am Tag 7 besuchten wir die Pygmäen und unsere neue Projektstation in Sabongo.
Das Fazit dieses Kurses, meines Besuches – und eigentlich meines ganzen Einsatzes in Zentralafrika kann ich schlussendlich wie folgt zusammenfassen:
„Auch wenn Haus und Hof, Hab und Gut geraubt werden – was in die Herzen gesät ist, kann niemand rauben“!
KODE NA BEOKO – MABOKO NA MABOKOWISSEN UND GEMEINSCHAFT – HAND IN HAND (unser Titelslogan)


Das tröstet mich – eigentlich war ich gekommen, um sie zu ermutigen und zu trösten – nun trösten sie mich!

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