Siesta!
Wenn es etwas sehr schönes und entspannendes auf dieser Welt gibt, so ist es die Siesta in Afrika.
Ich strecke mich aus und versuche den Schweiss, der durchs T-Shirt drückt zu ignorieren. Durchs Moskitonetz sehe ich, dass der Ventilator still steht – Stromunterbruch.
Ich lausche dem leisen Geklimper einer E-Gitarre aus der nahe gelegenen Kirche und denke, jetz entschwindest du dann gleich ins Reich der Träume.
Und ja, genau, das was du jetzt denkst ist richtig – so war es nicht.
Zum Geklimper der Gitarre gesellte sich zuerst der groovige Rhythmus eines Schlagzeugs, dann fing eine Bassgitarre an, den Vortritt zu erzwingen.
So weit so gut, ich liebe eigentlich diese Musik und versuchte auch dem Groove zu folgen, bis genau unter meinem Fenster jemand begann Holz zu spalten.
Und der gab nun einen ganz andere Takt an – und meiner Siesta den Rest!
Na ja, so habe ich nun schön Zeit meine Blogbeiträge zu schreiben;-)
Also, der 3. Tag ist ja noch nicht zu Ende, aber das was ich heute Morgen erlebte war schon aussergewöhnlich und war so was von Bewegend.
Jean De Dieu zusammen mit seinem Sohn Jonathan und Felix, dem einheimischen Koordinator der Projekte in der RCA begrüssten mich schon gestern. Die Begegnung war sehr herzlich, so auch heute, wo wir uns zur ersten Austauschsitzung trafen.
Höchst erfreut war ich dann, als Samulel und David, zusammen mit Jean De Dieu, die eigentliche Urgesteine unseres Projektes, spontan auch an unserem Austausch teilnahmen.
Jeder erzählte sein Geschichte und ich war sehr betrübt, besonders über die Erlebnisse von Samuel. Er musste nun schon zum zweiten Mal flüchten und mit ansehen, wie sein ganzes Hab und Gut, seine Bäume und Häuser mutwillig zerstört wurden.
Als er erzählte, dass man sogar seine uralten Kokosbäume umgehauen hatte, das machte etwas mit mir…
Aber genau wegen dem sitzen wir ja zusammen. Wegen dem bin ich ja in die RCA gereist. Wie können wir im Angesicht dieser schlimmen Ereignisse gleichwohl noch Hoffnung und Mut verbreiten?
Das ist der rote Faden unseres Programms der nächsten Tage. Ich werde euch, liebe Freunde natürlich gerne daran Teil haben lassen. Danke dass ihr da mitkommt, mitdenkt und mitbetet.
Auf dem Titelbil ist von links nach recht Felix, Jean De Dieu, David und Samuel zu sehen.