Es gibt doch wieder einmal eine erfreuliche Nachricht aus der RCA!
Wir haben am 3. Oktober 2017 mit einem neuen Agroforestry Projekt in Bangui begonnen. Es ist auf der Grundlage unseres altehrwürdigen CFAE (Centre de Formation Agricole Elim) aufgebaut und hat zum Ziel die Ernährungsgrundlage der Menschen, vor allem am Stadtrand zu sichern.

Auf dem Bild sind Häuser an der Peripherie von Bangui inmitten von Feldern und Bäumen zu erkennen. Hier sieht man auch Häuser, welche vor ca. 3 Jahren zerstört wurden. Neben der Sicherung der Ernährungsgrundlage, gilt es auch diese Häuser und Quartiere wiederaufzubauen und am Versöhnungs- und Friedensprozess mitzuarbeiten.

Nun sind es einige Monate her, seit unsere Projektleute aus Alindao in die Hauptstadt Bangui geflüchtet sind. Für sie gibt es im Moment kein Zurück in den Heimatort. Das ganze östliche Land ist immer noch in den Händen der Rebellen und diese liefern sich blutige Gefechte mit den einheimischen Selbstverteidigungsgruppen. Unsere Projektstation in Alindao wurde nun schon zum zweiten Mal geplündert. Wir haben nur wenig Informationen wie es den Menschen in den Flüchtlingslagern in Alindao geht.
Zum Glück haben die meisten Flüchtlinge in der Hauptstadt irgendeinen Verwandten oder Bekannten, so dass sie relativ gut zurechtkommen. Langfristig gesehen ist es aber wichtig, dass sie sich selber um die Beschaffung von Nahrung kümmern und am Aufbau der zerstörten Häuser und Quartiere mithelfen. Denn es ist nicht lange her, seit die Rebellen von den Franzosen und von UNO-Truppen aus der Hauptstadt vertrieben wurden – leider heute zum Nachteil der Menschen im Hinterland, wo die Warlords weiterhin ihr Unwesen treiben.
Die Idee von einem urbanen (städtischen) Landwirtschaftsprojekt (Agroforestery = Kombination von Feldbau mit Bäumen) ist mit grosser Freude aufgenommen worden. Sofort wurden ca. 22 km entfernt vom Stadtzentrum an der Peripherie in Sabongo ein Stück Land und ein Haus zur Verfügung gestellt, so dass unser Projektleiter schon dorthin gezogen ist und mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen hat.
Wir konnten nun Spendengelder für dieses neue Projekt einsetzen. Für die Vorbereitungsarbeiten haben wir für die Monate Oktober bis Dezember 2017 CHF 1’650.- d.h. 940’000 CFA budgetiert.
Folgende Aktivitäten sind bis Ende Jahr geplant:
- Einrichtung Wohnhaus Projektleiter mit Familie
- Bereitstellung des Terrains in Sabongo – Felder, Hügelkulturen (jardin africain) und Baumschule
- Rekrutierung von Dorfanimateuren (auch Flüchtlinge aus unserem Projekt) und Vorbereitung auf den Schulungsbeginn im nächsten Jahr
- Ein Name für das Projekt soll gefunden werden (ev. ein Wettbewerb)
- Bereitstellung der Scripts auf Sango und Französisch (Toni in der CH)
- Erstellung einer neuen Webseite für die Menschen in Bangui, wo viele Zugang zum Internet haben (Toni in der CH)
- Projektplanung und Budget fürs Jahr 2018
- Fundraising, Erstellen einer Spenderplattform (Toni in der CH)
Ich persönlich freue mich sehr auf diesen neuen Anfang und die neuen Aufgaben. Natürlich werde ich in meinem Blog laufend informieren. So werde ich dann hoffentlich über meine geplante Afrikareise anfangs März nächsten Jahres berichten können.
Danke all den Spendern, welche diesen Projektstart nun ermöglicht haben. Nachdem wir das Budget für die geplanten Projektarbeiten im 2018 erstellt haben, werde ich über die Wiedereröffnung der Spenderplattform informieren.
Ein herzliches Balao Mingi! – Euer Toni
Unser Slogan: maboko na maboko hat sich erweitert. Neu heisst er:
- KODE NA BEOKO – MABOKO NA MABOKO
- WISSEN UND GEMEINSCHAFT – HAND IN HAND